Donnerstag, 21. Dezember 2023

VOM ULTRA ZUM VORSTANDSMITGLIED ZUM STADIONSPRECHER

In der letzten Ausgabe der FC-Aktuell hatten wir unseren Stadionsprecher Stefan Schneiders in unserer Rubrik DER BERG RUFT vorgestellt.
Im Vorfeld hat Stefan uns ein ausführliches Interview gegeben, welches aber aus Platzgründen nicht abgedruckt werden konnte. Dieses Interview möchten wir Euch hiermit noch nachreichen.
Viel Spaß beim Lesen!


 

Kleefse Jonges: Hallo Stefan, schön dass Du uns für ein paar Fragen Rede und Antwort stehen möchtest. Wir hoffen, Du wirst das anschließend nicht bereuen! Spass beiseite…..vielen wissen es vielleicht nicht, aber Du warst in der Anfangszeit auch Mitglied bei den Kleefse Jonges.

Stefan Schneiders:
Das ist genau richtig, ich komme ursprünglich vom Vorgängerverein VfB 03 und habe dort selber „erfolgreich“ bis zur D-Jugend gekickt. Mit dem blau-roten Virus so richtig infiziert wurde ich damals beim legendären Aufstiegsspiel in die Verbandsliga in Walbeck, quasi mit dem Spiel schloss ich mich den KJ an.
Wer mich ein wenig besser kennt,  der weiß dass ich 2x den FCK im Herzen habe. Einmal den lokalen 1.FC Kleve und dann noch die roten Teufel vom Betzenberg. Hier habe ich von Mitte der 90 er Jahre bis 2006 fast 250 Spiele live gesehen und war auch dort sehr aktiv in der Fanszene.  Ich wollte aber auch Fantechnisch in Kleve was bewegen uns schloss mich daher der KJ an.


KJ: Aufmerksamen Fans wird vielleicht Deine grosse KLEVE Fahne in Erinnerung geblieben sein, die damals immer am Betzenberg hing.  Später dann ja auch bei den Spielen unseres FCK.

Stefan: Die Fahne hat mich über Jahre bei meinen Fahrten begleitet und hing nicht nur am Betzenberg sondern auch bei etlichen Auswärtsspielen und zur damaligen Zeit auch bei internationalen Spielen der Roten Teufel,  z.B. in London, Eindhoven, Teplice, Alaves und später dann auch am Bresserberg.

KJ: Nach etwa 2 Jahren des Bestehens der Kleefse Jonges kristallisierte sich dann auch in Kleve heraus, dass viele Fans eher dem Ultratum zugeneigt waren. Daher gründete sich im Jahr 2003 das Commando Schwanenstadt. Dem hast Du Dich dann auch angeschlossen.
 

Stefan: Das ist richtig. Ich war damals mit den den alten Recken Tim Gassling und Marcus Osterkamp, sowie einigen anderen, Gründer des CS 03 (Commando Schwanenstadt). Die Fanszene wurde damals noch größer und bunter.

KJ: Über das Commando Schwanenstadt können wir uns gerne beizeiten auch noch mal gesondert unterhalten. Vielleicht bekommst Du dafür ja nochmal ein paar alte Mitstreiter mit an den Tisch?!

Stefan: Das könnte man tatsächlich mal versuchen und wäre bestimmt interessant

KJ: Du hast also eine lange Fankarriere im Verein hinter Dir. Welche Spiele, Ereignisse oder Erlebnisse sind Dir aus Deiner Fanzeit besonders in Erinnerung geblieben? Positiv wie negativ.


Stefan: Positiv gibt es eine ganze Menge. Wir organisierten quasi zu jedem Auswärtsspiel einen Fanbus. Ein Highlight war da sicherlich das Aufstiegsspiel in Remscheid, wo wir damals 2 Busse eingesetzt haben. In Erinnerung bleibt auch das verlegte „Heimspiel“ gegen Fortuna Düsseldorf, was damals aus Sicherheitsgründen in die Krefelder Grotenburg verlegt wurde. Hier organisierten wir mit und für den Verein 7 Fanbusse.
Ein Wahnsinn war das Aufstiegsspiel am 18.05.2008 gegen Bayer Leverkusen, was wir mit 1:0 gewannen und damit in die Regionalliga aufstiegen. Zeitgleich kämpften meine Roten Teufel im letzten Saisonspiel gegen den 1.FC Köln um den Klassenerhalt in  Liga 2 und auch das klappte. Was danach mit mir passierte könnt ihr Euch sicherlich vorstellen. (Spätestens da wirst Du Dir Deinen Spitznamen „3Bier Stefan“ verdient haben. Anm. d. Redaktion)
Mein persönlich schönstes Erlebnis in der Regionalliga Saison waren die beiden Spiele gegen den 1.FC Kaiserslautern II. Beim Spiel auf dem Betze konnte ich mit meinem damaligen Kollegen in der Pfalz, Stefan Rosskopf, noch eine exklusive Stadionführung für die mitgereisten Fans aus Kleve organisieren.
Bitter war natürlich der Abstieg aus der Regionalliga nur ein Jahr später und im darauf folgenden Winter der Rückzug aus der NRW Liga.
Seit dem Sommer 2018 sind wir aber endlich wieder da wo wir auch hingehören, nämlich in der Oberliga. Ein Highligt aus dieser jüngsten Geschichte ist sicherlich das erreichte Finale im Niederrheinpokal im Jahr 2019, was ja leider unter Coronabedingungen ausgetragen werden musste. Trotzdem geht dieser Erfolg und besondere Tag in die Historie ein.


KJ: Irgendwann hast Du dann auch Aufgaben im Verein übernommen. Wann war das etwa und was waren die ersten Aufgaben die Du übernommen hast?


Stefan: Wann genau das war kann ich leider nicht sagen ich glaube 2003 oder 2004. Da wurde ich vom damaligen Manager Olaf Dressel angesprochen, ob ich als ehrenamtlicher Fanbeauftragter für den Verein arbeiten möchte. Ich habe sofort zugesagt und das Amt bis Sommer 2009 ausgeübt.

KJ: Seit wann bist Du Mitglied im Vorstand und wie ist die genaue Bezeichnung Deines Vorstandspostens?


Stefan: Seit wann? Das ist eine gute Frage. Seit 2010 oder 2011. Damals haben wir mit einer Gruppe „positiv“ bekloppter das Ruder übernommen und wollten den Verein eigentlich nur wieder in ruhiges Fahrwasser bringen. Das haben wir geschafft. Mit Christoph Thyssen, Lukas Verlage, Joris Ernst sowie Ludger Ferdenhert und mir sind immer noch 5 Vorstandsmitglieder von damals mit an Bord.
Ich bin verantwortlich für den Spielbetrieb.


KJ: Du bist ja unter anderem auch mit der Spieltagsplanung  betraut. Was darf man sich darunter vorstellen? Was fällt da alles an?


Stefan: Eine ganze Menge. Dazu gehören Spielverlegungen im Seniorenbereich, Ansetzen von Freundschaftsspielen, Kontakt zu den Staffelleitern, Absprachen mit den jeweiligen Gegnern.
Bereits am Tag vor den Heimspielen kümmere ich mich unter anderem um die Organisation des Caterings, stimme mich mit unserem vereinseigenen Ordnungsdienst,ab  spreche mit unseren Trainern ob etwas besonderes anliegt usw..
Am Spieltag selber aber auch sonst erfahre ich seit Jahren eine mega Unterstützung durch meine Lebensgefährtin Eva, die genauso „fußballverrückt“ ist wie ich und ohne die vieles nicht möglich wäre. Aber auch ohne das ehrenamtliche Team der Sportsbar gäbe es an den Spieltagen keine Getränke oder Stadionwurst, hier geht ein besonderer Dank an Lena, Matthias, Saskia, Leonie und Lilli und ganz neu im Team Henriette. (Dem Grillteam wollten wir uns auch noch besonders widmen, was bisher aber nicht geklappt hat. Wir unternehmen da aber nochmal einen Versuch. Anm. d. Redaktion)


KJ: Seit der letzten Saison ist jedem Stadionbesucher auch Deine Stimme bekannt, denn als unser neuer Stadionsprecher bist Du uns allen mit Sprüchen wie „Gewinne Gewinne Gewinne“ oder „Jungs, hier geht noch was!“ im Ohr. Offensichtlich macht Dir der Job eine Menge Spass. Wer hat Dir denn letztendlich das Mikro in die Hand gedrückt und was gefällt Dir an Deiner neuen Aufgabe?


Stefan: Tja eigentlich wollte ich das nie machen und dann bin ich da immer mehr rein gerutscht.  Da unser „Sir“ Erich Billion seit Jahren einen Nachfolger sucht habe ich im letzten Jahr gesagt: „Erich wenn Du es wirklich möchtest, versuche ich in Deine Fußstapfen zu treten“ und er hat zugestimmt. Bei den meisten Spielen unterstützt mich Ralf Fischer von Antenne Niederrhein.
Es macht mir wahnsinnig viel Spaß aber mir fehlen auch die zahlreichen Gespräche mit Freunden und Bekannten auf der Tribüne. Daher suche ich langfristig jemanden der den Job des Stadionsprechers  übernimmt oder aber eine Möglichkeit die Spiele von der Haupttribüne zu moderieren, dann würde ich auch weiter machen.


KJ: Vielen Dank Stefan für die Einblicke die Du uns gegeben hast! Am Schluss hast Du die Gelegenheit noch etwas loszuwerden was Dir vielleicht am Herzen liegt oder Du immer schon mal loswerden wolltest.


Stefan: Dieser Verein macht einfach eine Menge Spaß und hat es verdient, dass sich noch mehr Leute ehrenamtlich einbringen. Wir suchen aktuell noch dringend Unterstützung im Bereich der Mitgliederverwaltung und der Platzpflege. Wer Interesse hat darf sich gerne melden.

KJ: Wie Du weisst Stefan, sind uns die Ehrenamtler im Verein sehr wichtig. Ohne sie würde nichts laufen. Deswegen stellen wir diese gerne von Zeit zu Zeit vor und sagen Ihnen damit „Danke schön“ für ihre tolle Arbeit. Daher auch von unserer Seite ein Aufruf: Wer Lust und Zeit hat, in unserem Verein mit anzupacken, meldet sich doch gerne. Hier findet jede helfende Hand Verwendung!


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